Textile und elastische Bodenbeläge kleben oder…

Textile und elastische Bodenbeläge kleben oder …

ein Beitrag von Richard A. Kille ö.b.v. und Berufssachverständiger Leiter des IFR Köln

In der Objektausgabe der RZ 6-7/1989 haben wir über „Bodenrenovierung mit minimalen Nutzungsausfallzeiten“ berichtet. Bereits in diesem Fachbeitrag waren lose legbare Spezialunterlagen sowie Verlege- bzw. Klebevliese ein Thema.

Heute, fast 10 Jahre später beweist sich eine ganze Produktengattung von Bodenbelägen und Verlegewerkstoffen als Alternative zur vollflächigen Klebung bzw. als Alternative zum Einsatz flüssiger Klebstoffe.

Haben flüssig Klebstoffe keine Zukunft ?

Diese bewusst herbeigeführte, rhetorische Frage steht praktisch gar nicht zur Diskussion, da es einen allumfassenden, absoluten Ersatz für flüssige Klebstoffe nach unserem Wissen nicht gibt.

Zudem verlangen klassische und mithin bewährte, textile und elastische Bodenbeläge sowie Parkett die vollflächige Klebung mittels flüssigem Klebstoff, der z.T. für bestimmte Einsatzbereiche mehr oder weniger nicht ersetzbar ist.
So wird die vollflächige Klebung von textilen sowie elastischen Bodenbelägen und selbstverständlich auch Parkett in Verbindung mit flüssigen Klebstoffen heute und auch in absehbarer Zukunft die fachgerechte und insbesondere den anerkannten Regeln des Fachs entsprechende Applizierungsmethode sein.

Die Klebstoffindustrie hat sich auf diesen Zukunftsmarkt eingestellt und wie die Bodenbelagwirtschaft reagiert, so dass dem Stand der Technik entsprechend emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe Einsatz finden.

Emissionskontrolliert heißt hierbei nicht nur, dass der flüssige Klebstoff „sehr emissionsarm“ rezeptiert ist, sondern auch die weiteren Verlegewerkstoffe wie Spachtelmassen und Vorstriche. Insgesamt also ein kontrolliertes, praktisch bewährtes und anerkanntes System.

Warum die Suche nach Alternativen ?

Die Suche und auch die Entwicklung und praktische Umsetzung von alternativen Applizierungsmethoden hat unterschiedliche Gründe.

Das lose Verlegen von Teppichböden hat sich mehr oder weniger von selbst ergeben. Mit der Ära von zunächst 4 m breiten und dann 5 m breiten Tufting-Teppichbodenbahnen mit Rückenschaumbeschichtungen, die über Anbieter zeitweise und auch noch heute im Raummaß vertrieben werden, hat sich zwangsläufig ergeben, dass sich der immer sparsam denkenden Verbraucher den Teppichboden selbst verlegt, denn diese waren besonders in den 70er, aber auch noch in den 80er Jahren z.T. ausgelobt mit „lose legbar“ bis 20 oder 25 m².

Das doppelseitige Klebeband in der Türnische war obligatorisch wie auch je nach Jahreszeit die kleine Welle/Beule im Teppichboden vor dem Wohnzimmertisch oder Sessel.

In dieser Zeit entwickelte sich der WA-Kleber, überwiegend auf Naturlatexbasis. Als System wurde zunächst auf dem Untergrund ein eher dehäsiv wirkender, d.h. nicht klebefreudiger Vorstrich aufgetragen, auf dem dann der WA-Kleber (Wiederaufnahmekleber) aufgetragen wurde.
In Verbindung mit Tufting-Teppichböden und diversen Schaumrücken war der Einsatz des WA-Klebers eine Freude, und wer gewebte Bodenbeläge zudem auch noch mit Naturfasern nach diesem System appliziert hat, hatte seine Freude, denn nicht selten wurden erhebliche Schrumpfungen der Bodenbeläge spätestens nach der ersten Nassreinigung registriert.

Sodann entwickelten sich wie automatisch die ersten, sogenannten Teppichfixierungen und danach auch die Fixierungen für CV-Bodenbeläge.

Die Fachbranche und das Handwerk muss zugeben, dass diese Verlegemethoden zunehmend in den Do-it-yourself Bereich abdriften und nicht unbedingt den größten Anspruch an Verarbeiter/Anwender stellen.

„Im Westen nichts Neues – im Osten alles beim Alten“

Verspannen, die klassische und vielleicht älteste Verlegemethode textiler Bodenbeläge.

Bis heute hat das Verspannen textiler Bodenbeläge mit einem Marktanteil von geschätzt 0,5 bis 1,0% in Deutschland nicht die Bedeutung erreicht, die sie vielleicht verdient hätte.

In Ostdeutschland oder wie es geschichtlich registriert ist in der damaligen DDR, ergab sich der Problemkreis resultierend aus Untergrundvorbereitung, Klebung etc. nur zum Teil, denn überwiegend wurden nicht nur Teppichböden, sondern auch PVC-Beläge verspannt.

Folien aus Plasten

Hierbei handelt es sich um PVC-Spannfolien, die unter dem Namen Ruboplastic-Spannteppich hergestellt und verarbeitet wurden.

Diese 0,6 und 0,8 mm dicken 1300 mm breiten Folienbahnen wurden reißfest und wasserdicht zu Raumgrößen verschweißt und auf 5 mm dicken, ca. 2,0 m breiten Nadelfilz oder Steppwatte (die 150 cm breit war) verlegt bzw. verspannt. Irgendwie genial, denn Betonfeuchte war nicht das Thema, Trittschall- und Wärmedämmung wurde durch die Dämmschicht erzielt und ein PVC-Belag erlangte rundum spürbaren Komfort.

Mit der Wende sind diese Techniken in Vergessenheit geraten oder verdrängt worden.

Alternativen zum Kleben sind nicht neu

In den 80er Jahren hat sich ein Teppichboden-Qualitätsprodukt entwickelt, das rückseitig PVC-beschichtet und auch im Objektbereich unter Stuhlrollenlast lose legbar war.

Parallel hierzu hat sich eine ganze Bandbreite von Teppichbodenfliesen mit Schwerbeschichtung im Weltmarkt etabliert, die lose legbar oder mittels „Haftprimer“ ebenfalls stuhlrollenfest verlegt wurden bzw. werden.

Gleichzeitig hierzu haben sich auch Kunststoff-Bodenbeläge bewährt, die im Industriebereich lose auf dauerhaft festem Untergrund verlegt werden und an den Kanten „schwalbenschwanz“-ähnliche Reißverschlussverbindungen aufweisen oder auch horizontal und vertikal ineinandergreifende Profilierungen.

Bisher waren diese Systeme ohne Abzuwerten „Exoten“, die bei Millionen Quadratmeter textiler und elastischer Bodenbeläge für den Gesamtmarkt keine spürbare Bedeutung zeigten.

Wird ab 1998 alles anders ?

Sicher nicht, aber der flüssige Klebstoff für textile und elastische Bodenbeläge sowie Parkett erfährt ernst zu nehmende Konkurrenz.

Während es heute zum Tagesgeschehen gehört, dass Laminat-Fußböden und Fertigparkett schwimmend verlegt werden, zeichnet sich auch für das IFR Köln neben derzeit fünf Projekten mit Versuchmaßnahmen zu neuen Techniken mit Flüssigklebstoffen auf vier Versuchsreihen mit alternativen Verlegemethoden ab.

So widersprüchlich und exotisch z.T. Laborversuche sind, zeigt die Praxis dennoch das handwerkliche und wirtschaftliche Umsetzvermögen.

Hätten wir mit dem Beitrag „Bodenrenovierung mit minimal Nutzungsausfallzeiten“ 1989 geschrieben, dass z.B. Gummi-Formtreppenstufen mehr oder weniger nur noch mit „doppelseitigem Klebeband“ oder technisch ausformuliert mit der Trockenklebetechnik appliziert werden, hätten wir uns wohl vor Einwänden und Einsprüchen nicht retten können. Heute ist diese Methode durchaus Stand der Technik.

Diese Situation macht deutlich, dass alternative Applizierungssysteme, so exotisch sie auch sind, ernst genommen werden müssen, denn morgen können sie Stand der Technik sein und im bodenlegenden Handwerk und Gewerbe sind wir gehalten, die Möglichkeiten wahrzunehmen, die Technik zu lernen und bei Bedarf umzusetzen.

Alternativen zum flüssigen Klebstoff

In der neu erschienenen VOB – Ausgabe Mai 1998 – heißt es in der DIN 18 365 „Bodenbelagarbeiten“ unter Punkt 0.3.2 „Abweichende Regelungen können insbesondere in Betracht kommen bei: …..“ zu Abschnitt 3.4.3 „Wenn Bodenbeläge nicht vollflächig geklebt, sondern z.B. lose verlegt, mit Haftkleber fixiert oder gespannt werden sollen“.

Während wir aus vergangener Zeit gewohnt waren, dass nur eine vollflächige Klebung oder ein fachgerecht verspannter Teppichboden ordnungsgemäß und handwerksgerecht verlegt war, zeigt schon die Normschrift auch die Alternative „lose verlegt …“.

Der Weg ist für Alternativen, auch unter Beachtung der ATV DIN 18 365 „Bodenbelag-arbeiten“, geebnet. Welche Möglichkeiten bereits bestehen oder auch in Zukunft noch zu erwarten sind, zeigt die nachfolgende Auflistung.

Bodenbeläge lose legen
So richtig mögen wir uns im Handwerk an diese „Do-it-yourself freundliche“ Verlegemethode nicht gewöhnen. Unabhängig hiervon ist uns auch keine in jeder Hinsicht einsetzbare Loseleg-Methode bekannt, die allen Ansprüchen sowohl im privaten als auch im Gewerbe- und Objektbereich gerecht wird.

Der Einsatz einer Dispersion als Haftvermittler erscheint auch heute bei diesen Systemen, auch in Verbindung mit lose legbaren Teppichfliesen zweckmäßig und sinnvoll.

Der Haftvermittler bewirkt keinen kraftschlüssigen Verbund des Bodenbelages zum Untergrund hingehend, sondern eine haftklebrige, lösbare Verbindung, die z.T. Mehrfachfunktion hat, d.h. Bodenbeläge können aufgenommen und wieder verlegt werden, wie es sich z.B. in Verbindung mit Systemböden bereits bewährt hat.

Trockenklebetechnik
Bei der Trockenklebetechnik werden klebewirksame Folien und Gewebe als einzelner Verlegewerkstoff auf Untergründen appliziert. Die Anforderung an den Untergrund stellt sich genau so dar als wenn eine vollflächige Klebung mittels flüssigem Klebstoff durchgeführt wird.

Nach Applizieren der „selbstklebenden“ Folien und Gewebe werden textile und elastische Bodenbeläge (die vom Grundsatz her zur vollflächigen Klebung mittels eines flüssigen Klebstoffes konstruiert sind) appliziert.

Nicht jeder Teppichboden und auch nicht jeder elastische Bodenbelag ist grundsätzlich geeignet, mit der Trockenklebetechnik appliziert zu werden.

Hier ist Sorgfalt geboten und erst zu prüfen, ob der gewählte Bodenbelag außer zur vollflächigen Klebung mittels Flüssigklebstoff auch geeignet ist, mit Klebefolie/-gewebe zum Verlegeuntergrund hingehend verbunden zu werden.

Bei textilen Bodenbelägen aus Naturfasern, gewebte Bodenbeläge und Nadelvlies bestehen hinsichtlich der Einsatzbereiche durchaus große Unterschiede und Grenzen.
Besteht die Notwendigkeit, dass rückstandslos derartige Klebefolien/-gewebe vom jeweiligen Untergrund entfernt werden, wird diese Maßnahme ebenso wenig Freude bereiten, wie z.B. das rückstandslose Entfernen eines füllstofffreien Dispersionsklebstoffes.

Die Vorteile der Trockenklebetechnik liegen auf der Hand und wurden bereits hinreichend umworben. Schlagkräftige Argumente wie „geruchslos“, sofort nutzbar, Sanierung just in time sind nur einige der berechtigt dargelegten Argumente dieser Technik.

Magnetisch haftende Bodenbeläge
Eine „findige“ Idee, die aus den „Kinderschuhen“ heraus bald erwachsen ist, zeigt die Möglichkeit, Bodenbeläge, insbesondere Teppichböden, aber auch Hartbodenbeläge rückseitig mit Ferritpulver (keramikartiger Sinterwerkstoff) zu beschichten. Dieser Werkstoff hat die Eigenschaft, dauerhaft magnetisierbar zu sein, so dass infolgedessen ein Bodenbelag rückseitig magnetisch auszustatten ist.

Parallel hierzu wird eine spezielle Spachtelmasse benötigt, die feines Eisenpulver enthält, so dass die magnetisierte Rückseite eines Bodenbelages einen Gegenpol erhält und sich am Untergrund „anziehen“ kann.

Bereits heute ist absehbar, dass Teppichböden im Fliesenformat hergestellt werden können und auch Teppichbodenbahnen in 200 cm Breite rückseitig magnetisch ausgestattet werden.

Werden für diesen Anwendungszweck geeignete Teppichböden gefunden und auch möglicherweise Hartbodenbeläge, dann dürfte diese Entwicklung eine zukunftsweisende Alternative darstellen.

Applizierungstechnisch multifunktionelle Teppichbodenkonstruktionen
Derzeit sind bereits Teppichbodenkonstruktionen im Handel, die rückseitig mit einem speziellen 4 bis 5 mm dicken, relativ schweren Polyestervlies ausgestattet sind. Die 200 cm breiten Teppichbodenbahnen sind auch unter Stuhlrollenbelastung lose legbar und werden entlang der Nahtkanten/-stöße und von Fall zu Fall im Randbereich mit Klebebändern fixiert. Diese Teppichbodenbahnen haben sich bereits unter Stuhlrollenbelastung lose gelegt bewährt.

Parallel hierzu ist die gleiche Teppichbodenkonstruktion ebenso vollflächig mit flüssigem Klebstoff zu arretieren oder auch unter Einsatz eines Haftvermittlers. Insofern ist diese Teppichbodenkonstruktion verlegetechnisch multifunktionell verwendbar.

Weitere Teppichboden-Spezialkonstruktionen
In der Entwicklungsphase befinden sich Teppichbodenbahnen mit spezieller Schwerbeschichtung aus „elastischem Zement“.

Bei Beachtung der notwendigen Logistik für schwerbeschichtete Teppichbodenbahnen kann sich dieses System durchaus in Richtung Teppichbodenmodule entwickeln, die aus Flächen bestehen, die deutlich größer sind als die bekannten Teppichbodenfliesen (50 x 50 bis 60 x 60 cm).

Bereits im Markt eingeführt ist eine Teppichbodenkonstruktion mit spezieller, PVC-freier Rückenbeschichtung. Diese Teppichbodenkonstruktion soll sehr maßstabil sein und nur unter Zuhilfenahme eines Haftvermittlers stuhlrollenfest verlegt werden können. Dieses System befindet sich in einzelnen Objektbereichen in der Bewährungsphase und zeigt durchaus bisher sehr gute Eigenschaften.

Mechanische Teppich-Fixierung
Speziell für Teppichböden mit genadeltem Vliesrücken wurde eine schnelltrocknende, spannungsarme Spachtelmasse entwickelt, die einen hohen Faseranteil aufweist, der vermutlich aus Kokosfasern besteht.

Die zementäre Spachtelmasse wird in zwei Komponenten geliefert und in üblicher Weise mit einer Glättkelle mindestens 3 mm dick aufgetragen. Bereits in der Abbindephase stellen sich einzelne Faseranteile an der Oberfläche hoch, die zusätzlich mittels Topf- bürsten aufgeraut wird, so dass letztlich eine Oberflächenrauigkeit entsteht, die eine ähnlich dem „Kletteffekt“ mechanische Verbindung mit Vliesrücken bewirkt.

Die Nahtkantenbereiche werden je nach Erfordernis zusätzlich mit einem Haftvermittler fixiert.

Klebefolie/-gewebekaschierte Teppichbodenbahnen und -fliesen
Zur Zeit sind uns drei Entwicklungsvarianten von Nadelvlies-Bodenbelägen, die werkseitig als Bahnenware mit Klebefolien/-geweben kaschiert werden, bekannt, die so als „selbstklebende Produkte“ nach der Trockenklebetechnik im Haushalt, aber auch im Gewerbe- und Objektbereich verlegt/appliziert werden sollen.

Wie bei den Herstellern und Lieferanten von Trockenklebefolien/-geweben zeigen sich auch bei den direkt beschichteten Nadelvlies-Bodenbelagbahnen deutlich unterschiedliche Eigenschaften, die insgesamt noch zur Erzielung optimaler Ergebnisse ihre Versuchs- und Bewährungsphase erleben.

Kletten statt Kleben
Die Devise der Hersteller zeigt marktdurchdringende Kompetenz mit der Absicht eines starken Durchsetzungsvermögens zur Etablierung des Klettverlegesystems.
Bei diesem System handelt es sich nicht nur um einen Verlegewerkstoff, sondern wie bereits genannt, um ein Komplettsystem (Teppichboden inkl. Verlegewerkstoffkomponenten).

Über die Versuchsphase hinaus erweist sich dieses System voraussichtlich in Zukunft größter Marktbedeutung unter den alternativen Verlegesystemen.

Im Objektbereich wird vollflächig ein Klettband auf dem Untergrund appliziert. Im Haushaltsbereich wird das gleiche System vergleichsweise zur klassischen Verspannmethode (ohne Unterlage) im Randbereich eingesetzt und der Teppichboden mit Spezialgeräten/-werkzeugen, die systembezogen entwickelt und hergestellt wurden, verspannt.
Der Teppichboden bzw. die Rückseite des Teppichbodens muss mit einem speziellen Textilrücken ausgestattet sein, der eine ausreichend Flauschigkeit und Festigkeit zur dauerhaften Verklettung und Beanspruchung aufweist.

Europäische Verlegemethoden ?!

Noch ist die Formulierung „europäische Verlegemethoden“ rhetorischer Natur und ohne fachlichen Hintergrund.

Dennoch besteht der „provozierende Hintergedanke“, dass möglicherweise die in Deutschland in der Vergangenheit praktizierten „Hightech-Entwicklungen“ in der Bodenbelagwirtschaft und gesamten Fußbodentechnik vielleicht nicht mehr die Bedeutung haben werden wie bisher, obwohl jeder weiß, dass Qualität, Sicherheit, Verarbeiter- und Verbraucherschutz auch heute noch an erster Stelle stehen und hier auch bleiben sollen.

Dennoch dürfen wir nicht übersehen, dass in unseren Nachbarländern und darüber hinaus, Materialien und Anwendungstechniken bekannt sind und umgesetzt werden, die wir sicher auch praktizieren können, wenn nicht unser Verbraucher im Land die Maßstäbe setzen würde. Aus der Vergangenheit ist die Messlatte hoch gesetzt.

Neue Materialien und Techniken heißen nicht gleichzeitig strapazierfähiger und kostengünstiger. Das beste Beispiel aus der Vergangenheit ist das Anforderungsprofil der Verbraucher, der in den letzten Jahrzehnten die guten Eigenschaften von synthetischen Bauprodukten kannte, die unbestritten z.T. über Generationen haltbar waren.

Mit diesem Anforderungsprofil wünscht sich der Verbraucher heute entsprechend dem berechtigten Umweltgedanken „biologische Produkte“.

Natürliche Werkstoffe sind gefragt, lösemittel- und emissionsfrei „… aber mindestens mit den gleichen Eigenschaften wie die altbekannten und bewährten, synthetischen Produkte“.

Zur Aufklärung der Verbraucher wird in Zukunft praktizierte Kommunikation zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer eine der wichtigsten Geschäftsstrategien sein, denn überwiegend entsteht eine Beanstandung nur dann, „wenn etwas passiert, was der Kunde vorher nicht wusste“.

Genauso geht es uns im Handwerk, d.h. wir brauchen ausreichende, klare und ehrliche Informationen der Hersteller und Lieferanten als Grundlage für die Kommunikation mit dem Kunden, dem dann auch auf Wunsch eine der genannten, alternativen Verlegemethoden angeboten werden kann.

Richard A. Kille